
Statistiken10.04.2025 Registriert am 08.11.2025 Zuletzt online 08.11.2025 Letzter Beitrag 0 Inplayzitate 8 Inplay-Posts 1 Szenen insgesamt 24870 Geschriebene Zeichen 3109 Zeichendurchschnitt Charaktere von DaniReiter
22 Jahre alt
Soleil. Dein Name steht für Tradition. Ehre. Glanz.
Jeder, der sich nach dir umdreht (und das tun sie immer, diese kleinen Arschlöcher), erwartet absolute Loyalität. Disziplin. Perfektion.
Dumm nur, dass du nichts von dem bist, was der Name Du wächst auf in 'ner Familie, in der nur eins zählt: Leistung. Scheißegal, wer du bist. Was du willst. Was du fühlst. Hauptsache, du funktionierst. Und du? Du bist ein Kind mit zu viel Fantasie. Hängst fest in Geschichten über Drachen. Willst alles wissen. Kannst nie stillsitzen. Bist zu laut, zu aufgedreht, zu neugierig. Dann irgendwann zu leise, zu sensibel, zu verschlossen. Immer zu viel oder zu wenig. Nie genau richtig. Nie genug. Und heute weißt du nicht mal, wer oder was du überhaupt bist. Außer wütend (und scheiße, darin bist du echt gut). Also machst du, was kleine Soleils mit Selbstwertproblemen halt so tun: Du passt dich an. Funktionierst. Stehst stramm und hältst die Fresse. Bringt nur nichts - genau das macht dich zur Zielscheibe (das und dieses scheiß Babyface). Die anderen lachen dich aus. Weil du stotterst, wenn dich alle anglotzen. Weil du zu schnell gewachsen und trotzdem zu dünn bist. Weil Kinder grausam sind – und kleine Soleils, die darauf gedrillt werden, Schwäche zu vernichten, sind verdammt gut darin. Wer nicht zurück beißt, wird gefressen. Und du warst lange, sehr lange einfach nur Futter. Am schlimmsten ist dein Großvater. Deine Mutter (was für'n scheiß Wort für jemand, der eh nie da war) ist immer beschäftigt damit, anderen das Leben zu retten. Und du – dummer, kleiner Malakai? Du tust alles, für'n kleines bisschen Aufmerksamkeit. Zählst die Tage, bis sie endlich kommt. Dann die Stunden, bis sie wieder verschwindet. Und irgendwann ist's dir egal, ob sie kommt oder nicht. Von deinem Vater gibt’s nichts. Keinen Namen. Kein Gesicht. Nur ein Loch, das du mit dämlichen Fantasien stopfst. Rennst diesem Mythos jahrelang hinterher. Willst werden wie er. Drachenreiter. Ein Held. Bis du checkst: Er war nie einer. Und du nur das Ergebnis von was, über das man nie spricht. Dann kommt der Tag, an dem du – e n d l i c h – den Viadukt überquerst. Neues Kapitel, denkst du. Willst dazugehören. Endlich zeigen, wer du bist. Beweisen, dass du mehr drauf hast als das Familienwappen auf deiner Brust. War klar, dass dir dein Körper genau dann den Mittelfinger zeigt. Und wieder tust du, was Du wolltest endlich jemand sein: Jetzt bist du der Soleil, der nicht gebunden wurde. Glückwunsch. Du wiederholst das Jahr. Verpasst den Anschluss und spielst die Rolle vom Einzelgänger etwas zu gut (besser das als wieder der scheiß Außenseiter). Hast nichts mehr zu beweisen. Und weil du auch nichts mehr zu verlieren hast, machst du, was in so 'ner Situation keiner tun sollte: Du provozierst den nächstbesten Drachen. Danach kehrst du mit Slàdaigh zum Flugfeld zurück. Darfst dich Reiter nennen ( Deine Siegelkraft - das Syphonieren - zeigt sich genau zum richtigen Zeitpunkt. Rettet dir den Arsch. Weil dein Körper dich mal wieder hängen lässt. Und weil er das immer tut, nimmst du dir halt, was dir fehlt. Nur 'n bisschen. Niemand merkt's. Niemand stirbt dran (na ja, nicht mehr). Und jetzt? Du willst die Kontrolle zurück. Über dich. Dein scheiß Leben. Mehr sein als dieser Name, den du nicht los wirst: Soleil. |