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the empyrean
Es braucht nur eine einzige verzweifelte Generation, um die Geschichte zu verändern.
— Rebecca Yarros, Flammengeküsst

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Charaktere von Dani


Reiter
22 Jahre alt
Soleil. Dein Name steht für Tradition. Ehre. Glanz. Jeder, der sich nach dir umdreht (und das tun sie immer, diese kleinen Arschlöcher), erwartet absolute Loyalität. Disziplin. Perfektion.
Dumm nur, dass du nichts von dem bist, was der Name verdient verspricht.
Du wächst auf in 'ner Familie, in der nur eins zählt: Leistung.
Scheißegal, wer du bist. Was du willst. Was du fühlst.
Hauptsache, du funktionierst. Und du? Du bist ein Kind mit zu viel Fantasie. Hängst fest in Geschichten über Drachen. Willst alles wissen. Kannst nie stillsitzen. Bist zu laut, zu aufgedreht, zu neugierig.
Dann irgendwann zu leise, zu sensibel, zu verschlossen.
Immer zu viel oder zu wenig. Nie genau richtig. Nie genug.
Und heute weißt du nicht mal, wer oder was du überhaupt bist.
Außer wütend (und scheiße, darin bist du echt gut).
Also machst du, was kleine Soleils mit Selbstwertproblemen halt so tun:
Du passt dich an. Funktionierst. Stehst stramm und hältst die Fresse. Bringt nur nichts - genau das macht dich zur Zielscheibe (das und dieses scheiß Babyface). Die anderen lachen dich aus. Weil du stotterst, wenn dich alle anglotzen. Weil du zu schnell gewachsen und trotzdem zu dünn bist. Weil Kinder grausam sind – und kleine Soleils, die darauf gedrillt werden, Schwäche zu vernichten, sind verdammt gut darin. Wer nicht zurück beißt, wird gefressen. Und du warst lange, sehr lange einfach nur Futter.
Am schlimmsten ist dein Großvater. Deine Mutter (was für'n scheiß Wort für jemand, der eh nie da war) ist immer beschäftigt damit, anderen das Leben zu retten. Und du – dummer, kleiner Malakai? Du tust alles, für'n kleines bisschen Aufmerksamkeit. Zählst die Tage, bis sie endlich kommt. Dann die Stunden, bis sie wieder verschwindet. Und irgendwann ist's dir egal, ob sie kommt oder nicht.
Von deinem Vater gibt’s nichts. Keinen Namen. Kein Gesicht. Nur ein Loch, das du mit dämlichen Fantasien stopfst. Rennst diesem Mythos jahrelang hinterher. Willst werden wie er. Drachenreiter. Ein Held. Bis du checkst: Er war nie einer.
Und du nur das Ergebnis von was, über das man nie spricht.
Dann kommt der Tag, an dem du –  e n d l i c h  – den Viadukt überquerst. Neues Kapitel, denkst du. Willst dazugehören. Endlich zeigen, wer du bist. Beweisen, dass du mehr drauf hast als das Familienwappen auf deiner Brust. War klar, dass dir dein Körper genau dann den Mittelfinger zeigt.
Und wieder tust du, was kleine Soleils mit Leistungsdruck in so 'ner Situation tun: Du ignorierst die kribbelnden Finger, die tauben Beine und diese elendige Erschöpfung. Trainierst härter. Hältst die Fresse und beißt die Zähne zusammen - aber reicht diesmal halt nicht (klar, du könntest deine Mutter um Hilfe bitten ... aber scheiße, dann fällt dir ein, dass sie nicht mal auf dich pissen würde, wenn du in Flammen stehst). Anstatt 'nem Abzeichen kassierst du beim Gauntlet deinen ersten Shitstorm. Läufst während der Präsentation ganz hinten. Und nach dem Dreschen stehst du da ... wie 'n Häufchen Elend mit na ja, nichts.
Du wolltest endlich jemand sein:
Jetzt bist du der Soleil, der nicht gebunden wurde.

Glückwunsch.
Du wiederholst das Jahr. Verpasst den Anschluss und spielst die Rolle vom Einzelgänger etwas zu gut (besser das als wieder der scheiß Außenseiter). Hast nichts mehr zu beweisen. Und weil du auch nichts mehr zu verlieren hast, machst du, was in so 'ner Situation keiner tun sollte:
Du provozierst den nächstbesten Drachen.
Danach kehrst du mit Slàdaigh zum Flugfeld zurück. Darfst dich Reiter nennen (ja ... scheiße gelaufen). Und zum ersten Mal ist da jemand, der dich nicht fallen lässt - also, wortwörtlich. Mit dem Drachen gibt's gleich noch 'n Upgrade dazu: Du steigst auf. Vom Versager zum Rivalen. Und plötzlich sind sie hinter dir her. Hinter deinem Namen. Deinem Drachen. Aber diesmal bist du nicht mehr das Opfer. Du lernst endlich zurückzubeißen. Anzugreifen.
Deine Siegelkraft - das Syphonieren - zeigt sich genau zum richtigen Zeitpunkt.
Rettet dir den Arsch. Weil dein Körper dich mal wieder hängen lässt.
Und weil er das immer tut, nimmst du dir halt, was dir fehlt.
Nur 'n bisschen. Niemand merkt's. Niemand stirbt dran (na ja, nicht mehr).
Und jetzt? Du willst die Kontrolle zurück. Über dich. Dein scheiß Leben.
Mehr sein als dieser Name, den du nicht los wirst: Soleil.

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based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros