reisende:r
Registrieren
the empyrean
»Meine einzige Regel: Tu’ mir den Gefallen, hab’ etwas Gnade, sei besser als ich und verschon’ bitte meine Eier. Du wirst noch früh genug ’ne Junior sein, und ich häng’ mehr an ihnen als sie an mir, auch wenn’s nicht so aussieht, weißt du?«
Caelum Sertori

Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


[ Er/Ihn ] • [ 23 Jahre alt ]
Gruppe
Reiter:innen
Beruf
in Ausbildung
Icy
gespielt von
05.11.2025, 13:41 692 Wörter 4151 Zeichen
#1
Die schwieligen Hände fuhren ein letztes Mal durch das helle Haar, bevor mehrere Strähnen zu einem Zopf geflochten wurden, damit der Regen das platinblonde Haar nicht all zu sehr nach durchnässtem Stroh aussehen ließ. Cormac murmelte irgendetwas, überprüfte dann das mitgebrachte Messer in seinem Stiefel und stand dann auf. Der dunkelgraue Himmel über ihren Köpfen veranschaulichte das Trauerspiel nur noch mehr, wenn er sich hier so umsah. Doch seine Augenbrauen furchten sich zusammen. Hätte er das mal lieber nicht getan, das Umsehen. Denn Orlaith unterhielt sich mit ein paar anderen Anwärtern. Sie lachte. Ihm wurde schlecht. Mit gezielten Schritten trug es ihn mitten in die Gruppe hinein, bereit seinem Gegenüber den Kiefer zu brechen, auf dessen Gesicht noch sekundenbruchteile zuvor ein schmieriges Grinsen geklebt hatte. "Wir gehen", fauchte er und packte Orlaith am Handgelenk. "Aber-", Orlaith machte große bittende Augen, blinzelte aber dann und winkte grinsend. "Tja, Jungs, bis dann", Cormac murrte und ließ sich dann von seiner Schwester mitziehen, bis sie beide vor dem Viadukt standen.

Cormac kam es fast schon so vor, als würde sich der Wind über ihn lustig machen, während dieser kreischend lachend an seinen Klamotten riss und der Himmel würde über diesen armseligen Anblick weinen, da einzelne Regentropfen begonnen hatten herabzufallen. Orlaith redete derweil schier unbekümmert weiter und tänzelte vor ihm über den schmalen Todessteg, während er die Hände in den Taschen vergraben hatte und jeden zweiten Atemzug stehen blieb, um zu verarbeiten, was Orlaith ihn gerade an die Ohren gesabbelt hatte und um zu überprüfen, ob einer dieser ungeschickten Esel in seinem Rücken stolpern und ihn vor lauter Elend mitreißen wollte. "Wenn ich das hier nicht überleben sollte, kannst du Mutter sagen, dass sie mir ein heißes Bad einlassen soll?" Cormac seufze, wie schon zu oft an diesem Tag und streckte dann doch seine Arme aus, um Balance zu finden, während er Schritt um Schritt weiterging. "Mutter ist tot", antwortete Cormac trocken und ignorierte die sich verfinsternden Züge von Orlaith. Doch es dauerte nicht lange, da jagte es ihm auch einen ersten Schauder das Rückgrat hinab, als direkt hinter ihm ein spitzer Schrei ertönte, doch er verklang nicht in der endlosen Tiefe, stattdessen war es vielmehr ein Ächzen und hastige Atemzüge, die diesen Wurm sich noch immer ans Leben klammern ließen. Cormac blickte zurück, sah die Angst in den grünlichen Iriden, das Zittern der Fingerkuppen, die sich in dem rauen Gestein festkrallten. "H-hilf mir", Cormac ließ diesen Ausruf für einige Sekunden auf sich wirken, neigte den Kopf zur Seite, als würde er abwägen. Ein Schritt, doch nur um sich von dem anderen wegzubewegen. "Hilf dir selbst." Oder auch nicht. Ihm egal. Für einige Herzschläge hielt er den Blickkontakt noch aufrecht, konnte ein Zucken seiner Mundwinkel nicht verhindern, als bei seinem Gegenüber die Erkenntnis einsetzte, dass er ihm nicht helfen würde. "Komm schon, Schlafmütze", kam es von vorn und Cormac wandte dem traurigen Schauspiel nun endgültig den Rücken zu, die Hände wieder in den Taschen seiner Jacke vergraben, während hinter ihm der Schrei langsam verhallte. Er war eben zu schwach gewesen. Es nicht wert gerettet zu werden. Ein kurzes Auflachen drang aus seiner Kehle, dass Orlaith zusammenzucken ließ und Cormac hob sein Gesicht gen Himmel, wo der Regen nur stärker fiel. Wer war schon würdig gerettet zu werden. Wer hatte es verdient? Er sicherlich nicht. Aber, seine Iriden hefteten sich wieder auf das vertraute Gesicht vor ihm, sie aber umso mehr.

Der stabile Untergrund unter seinen Füßen war wahrlich heiliger Boden und Cormac musste selbst über diesen Gedanken lachen, als er sich endlich von den Steinmauern umgeben sah. Seine Klamotten waren von Nässe und Schweiß klamm und er strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Es war nicht unwirklich hier zu stehen. Es fühlte sich natürlich an. Keine Bestimmung, sondern nur allein durch ihre Fähigkeiten hatten sie es geschafft. Sie beide. Und das war das Einzige was zählte.




Powered by MyBB, © 2002-2025 MyBB Group [ Design anpassen ]
based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros